Superb! Österreichtour 2022

23. Juli, Tag eins: Alle klönen und stöhnen unter der Hitze die wir momentan durchleiden. Und pünktlich, zum Start der Superb! Österreichtour, giesst es wie aus Kübeln, harmonisch konzertiert und begleitet mit Blitz und Donner. Klar, das war auch dringend nötig. Für den Start zu einer Töffftour, dann aber doch denkbar suboptimal. Wir begrüssen uns am Sitz von Superb! in Worb, trinken Kaffee, kauen Brötchen und besuchen immer wieder den Wetterradar. Aha, es erscheint eine Lücke und die Aussichten bessern sich ebenfalls zusehends. Also rauf auf die Maschinen und los geht es. Wir halten uns gleich zu Beginn immer ostwärts. Moosegg, Glaubenbühlen bis zum Mittagessen auf dem Susten. Und das Wetter hält auch ohne fummeligen Haarlack. An besonders heissen Tagen bin ich manchmal schon neidisch auf das leise Summen der Klimaanlagen der Autos, die mit mir im Stau stecken. Heute fühle ich mich aber echt befreit. Was da alles auf der Gotthardautobahn rumsteht ist echt massiv. Nun beginnt sich auch die Hauptstrasse zu füllen. Gott sei Dank nicht in unserer Fahrtrichtung. In Altdorf biegen wir zum Klausen ab. Der droht uns mit nassen Strassen und schwarzem Gewölk. Deshalb rein in die Regenklamotten und vorsichtig zum Scheitel tasten. Die Strasse trocknet langsam ab und wir werden zweierlei wieder mutiger. Erstens verstauen wir die Regenhäute wieder in den Koffern und zwar weit unten und zweitens drehen wir kräftiger am Quirl. Nicht mehr lange und wir treffen in unserer Unterkunft ein. Dort einquartiert haben sich schon Teile unserer Zürcher Fraktion. Stiefelbier, Dusche,  Infos, Vorstellungsrunde, Nachtessen und ab ins Bett. Guet Nacht.  


24. Juli, Tag zwei: das Zmorge schichten wir fein säuberlich in unsere Bäuche. Kurz darauf sitzen wir schon auf unseren Töffs und starten in den Graubünden. Chur wird, noch mit erstaunlich wenig Verkehr, gequert und gleich dahinter zweigen wir zur Lenzerheide ab. Eine gut ausgebaute Strasse trägt uns stetig in die Höhe. Am Heidsee knipsen wir ein paar Bilder. Dann begleiten uns lichte Nadelwälder und in Lantsch stellen wir den Blinker nach Brienz. Nein, nicht das am See. Das Dorf kämpft standhaft gegen das Rutschen

des Hanges und wird wohl verlieren. Der Kirchturm steht schief in der Gegend und das Dorf wirkt menschenleer. In Albula folgen wir den Wegweisern nach Davos und können bei strahlendem Sonnenschein so richtig Kilometer fressen. In Davos tanken wir kurz auf und machen uns bereit den Flüela zu erobern. Recht zügig kurven wir zum Peak und gehen danach gemächlich in den Sinkflug über. Wir sind im Engadin. In Scuol sitzen wir bei einem kleinen Lunch im Schatten und lassen es uns so richtig gut gehen. Erholt fahren wir bei Martina über die Grenze und bald darauf zügig das Kaunertal hinauf. Es ist ein geniales Szenario das sich uns auftut und ganz speziell die Hin- und Rückfahrt dazu. Auch wenn es mit ein paar Euronen doch einiges kostet, hat sich der Ausflug auf 2750m sowas von gelohnt. Auf den  letzten Kilometern bis zu unserem Hotel, bietet sich auf der Pillerhöhe ein traumhafter Ausblick ins Inntal. Nur ein paar Kilometer weiter, stellen wir unsere Töff`s auf den Ständer und gönnen ihnen eine wohlverdiente Ruhe. Mit Stiefelbier, Dusche und Nachtessen uns etwas später aber auch. Guet Nacht.  


25. Juli, Tag drei: Wie jeden Morgen wartet ein üppiges Frühstück auf uns. Herzhaft langen wir zu und lassen uns mit ein, zwei Tassen Kaffee munnter machen. Heute wird es heiss, schon wieder. Wir klettern nach ein paar hundert Metern hoch zur Kühtaistrasse und lassen unsere Kombis mit frischer Morgenluft spühlen. Wir zirkeln vorsichtig um Kühe und Esel. Dann entkommen wir knapp einer gröberen Baustelle und  umfahren, entlang der Brennerautobahn, grosszügig Innsbruck. In Matrei biegen wir auf Strässchen ab, dass uns via Patscherkogel wieder auf den Boden des Innntales bringt. Mehrheitlich abseits des Verkehrs fahren wir stetig gegen Osten. Strecken die Beine mal hier und trinken mal dort was. Dann lockt uns Kitzbühl, aber doch nicht so arg dass wir uns mitten hindurch wagen. Wir umfahren den mondänen Ort und und sind auf einsamen und raschen Strassen unterwegs zur Grenze nach Deutschland. Biegen aber rechzeitig zum idyllischen Pillersee ab. An einer Kreuzung liegt ein Töff am Boden und die Mannschaft steht etwas ratlos daneben. Da sie gut versorgt scheinen, fahren wir weiter. erholen tun wir uns auf einer lauschigen Terrasse am See. Die letzten Kilometer des Tages reihen wir uns geduldig in den raschen und geschäftigen Verkehr, nach Zell am See ein. Einchecken, Stiefelbier, Dusche und dann zum Znacht lauten die nnächsten Fixpunkte in unserem Programm. IIrgendwann dazwischen beginnt es zu regnen. Mal gucken wie wir morgen dem schlechten Wetter davonfahren können. Bis dann Guet Nacht.


26. Juli, Tag vier: Wenn gestern und die Tage davor von innen heraus nass wurde, könnte es durchaus sein, dass wir von aussen durchnässt werden. Es hat wohl die ganze Nacht mehr oder weniger geregnet und merklich abbgekühlt. Das tut uns beim gemütlichen Zmorge aber nicht gross stören. Herzhaft greifen wir zu all dem köstlichen, dass am Buffet aufgetischt ist. Nach denn ersten Kilometern scchhälen wir uns in die Plastikhäute und fahrenn vorsichtiger als bisher. Die majestätischen Berggipfel rund um uns her, haben sich die Regenwolken wie eine Bettdecke bis unters Kinn gezogen. Die werden heute wohl durchschlafen. Also wuseln wir uns an deren Füssen durch die Kurven ohne grosse Hoffnung auf die Aufmerksamkeit der Giganten. Es begleiten uns einige Bäche durch schmale Täler und es scheint, dass in der Nacht fleissig gearbeitet wurde. Oft liegen Geröll, Sand und Schlamm auf der Strasse und hindern unns eine sauber Linie zu erwischen. Die Strassenunterhaltsequipen sind mit ihhrem schweren Gerät wohl schon seit Stunden daran, alles wieder fein säuberlich in die Bachbette zu stossen, wo es auch hingehört. Bald darauf kugeln wir unsere Regengewänder fest zusammen und können wieder herzhafter Kurvenwedeln. Wir schrauben uns unzähligen Male in die Höhe und dann genauso oft wieder auf den Talboden. Dann steigen wir das letzte Mal am heutigen Tag, nach dem entrichten eines kleinen Wegzolls zur Postalm hinauf. Geniessen bei Kuhgebimmmel einen Kaffee und sinken gemächlich Richtung Hallstättersee. Am Ufer entlang bieten sich einige wundervolle Blicke über den See, der in mächtige Felswände eingebettet ist. Ein letzter kleiner Pass und wir sind in der Steiermark. Hier hat uns auch die Sonne wieder. Die Unterkunft, in Bad Mitterndorf, einem kleinen hübsch herausgeputzten Dorf, beziehen wir wie jedesmal. Einchecken, Stiefelbier, Duschen, Nachtessen und Matrazenliegen. Guet Nacht.


27. Juli, Tag fünf: Unser Wettertiming ist doch grandios. Da sitzt man gemütlich bei einem exzellenten Frühstück und hebt die Laune mit einem Tässchen Kaffee und sobald man sich auf den Töff setzzt, fängt es zu giessenn an. Und nicht zu wenig! Wir stülpen uns die Plastikklamotten über und nehmen die ersten nassen Kilometer in Angriff. Die erste Erkenntnis des Tages? Töfffahre im Regen ist nur ein Viertel so lustig. Also streichne wir etliche Kilometer des heutigen Programms zusammen. Das ist nicht ganz so arg wie man meinen möchte. In Österreich kannst Du abbiegen wo du willst und erfährst überall schöne Strecken durch wunderschöne Gegenden. Selbst beim trübsten Regennwetter. Wir fahren also der Enns entlang. Und weil die in die Donau entwässert, sind wir gegen Mittag schon bei unserer Unterkunft. Natürlich erbarmt sich der Regen unser, als wir unter der Regenkombi schon Pilze züchten könnten. Das milde und feuchte Klima wäre bestimmt ein wertvoller Nährboden Eierschwämme und ähnliches. Die letzten Kilometer fahren wir ohne Regenschutz und trocknen rasch. So früh hat uns unser Hotel nicht erwartet und so sitzen wir in Grein in einem Kaffee unnd schlürfen Cappucini und lecken an leckerem Eis, um uns die Zeit zu vertreiben.  Dann wagen wir einen neuen Check-in-Versuch. Und siehe Da nach dem Stiefelbier können wir unsere Zimmer beziehen und alles fein säuberlich zum Trocknen aufhängen. Dann gehts wie jeden Abend. Ausser dass wir heute einen Blick auf die Donau haben und während dem Essen vielleicht einen Passagierdampfer oder eine Schubkomposition bestaunen können. Guet Nacht.


28. Juli, Tag sechs: Zmörgelen mit Sicht auf die Donau hat was ganz speziell beruhigendes. Das sonnige Wetter aber auch. Mit vollen Bäuchen klemmen wir uns hinter die Lenker und schwingen uns durch die Höhen, Wälder und Täler nördlich der Donau. Abwechselnd durchfahren wir Landschaften die stark dem Emmental, der Toskana und dem Schwarzwald ähnlich sind. Einfach paradiesisch. Obwohl für Töfff's eine Geschwindigkeitslimite von 70 gilt. Ganz ehrlich, viel schneller können und möchten wir auch gar nicht durch das schöne Strudengau brausen. In Maria Taferl, einer prunkvollen Kirche, Ziel vieler Gläubiger, hoch über der Donau, machen wir unseren ersten Kaffeehhalt. Die Aussichtsterrasse über dem Donautal lässt weit blicken und beweist, dass der Alpenbogen sich so langsam in der ungarischenn Puszta verliert. Nach einem etwas hektischen und zerklüfteten Mittagspäuschen, straten wir in die zweite Hälfte des Tages. Noch ein paar Strassen durch weite Täler und entlang einiger müden Bäche, zweigen wir rechts ab in ein unbekanntes und stilles Tal. Das graue Asphaltband unter unseren Rädern erlaubt ein recht zügiges Fahren. Wiesen, Tannenwälder und am Schluss noch ein paar Haarnadelecken verwöhnen uns Bestens. Dann folgen wir wieder einem Fluss zum Ausgang eines eher felsigen und engen Tals, nach Wiener Neustadt. Das umfahren wir grosszügig und queren unmerklich die Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland, meinem zweiten Zuhause. Endlich wieder daheim. Unsere Unterkunft in der Nähe von Mattersburg, ist rasch gefunden und bezogen. Es folgt das übliche Prozedere wie jeden Abend. Guet Nacht.


29. Juli, Tag sieben: Burgenlandtag. Nach dem Zmorge fahren wir nach Eisenstadt. Auf die KTM wird, während wir durch die kleinste Hauptstadt der Welt bummeln, ein neuer Reifen aufs Vorderrad aufgezogen. Wir schlendern unterdessen zur Bergkirche, gucken ins Haydenmausoleum und wandern um den Kalvarienberg. Beim Ghetto und dem alten Judenfriedhof verweilen wir kurz und wandeln etwas später im Schlosspark durch alten Baumbestand, um hübsch angelegte Teiche und bunte Blumenbeete. Dann trinken wir in einem In-Lokal, die Hitze aus dem Körper. Kurze Zeit später cruisen wir zum Römersteinbruch in Sankt Margarethen. Schauen von hoch oben in die Ebene zum Vogelparadies Neusiedlersee. der Steppennsee lockt nicht nur unzählige Vögel sondern auch Radfahrer und andere Touristen. In Rust fahren wir kurz durchs Städtchen und staunen über viele Storchenpaare auf den Dächern. Zurück in der Unterkunft geniessen wir ein frühes Stiefelbier, eine erfrischende Dusche und lassen uns nach all dem zum Heurigen fahren. Da tafeln wir so reichlich, dass ein paar Teller einfach nicht leergegessen werden können. Und Platz für einen Nachtisch findet sich in unseren Bäuchen auch keiner mehr. Eigentlich schade, denn das Essen ist nicht nur viel zu viel, sondern auch sehr lecker. Die Abrechnung ist, wie die Hinfahrt zum Heurigen, ein echtes Abenteuer. Die Wirtin setzt sich zu uns an den Tisch und genehmigt sich, wie an allen anderen Tischen zuvor auch, ein Fläschchen Jägermeister. Da es nicht wenige Tische sind, sind es auch nicht wenige Jägermeister und das Rechnen fällt ihr zunehmend schwer. Wir helfen mit moderner Technik, versteckt in unseren Handys, durch den Zahlenwirrwarr. Ganz am Schluss entschliessen wir uns die knapp zwei Kilometer zu unserem Hotel als Verdauungsspaziergang, in einer lauen Sommernacht, zu nutzen. Eine knappe halbe Stunde später verabschieden sich einige aufs Zimmer und andere noch zum Schlummertrunk. Guet Nacht.


30. Juli, Tag acht: Schon klar, dass es überall zu trocken und deshalb ein schöner Landregen allerorten erwünscht ist. Aber beim genussvollen hin und her Töfflen ist er einfach echt suboptimal. Also sitzen wir etwas länger beim Frühstück, in der Hoffnung dass es sich ausregnet. Kurz vor Mittag sitzen wir, eingehüllt in unsere Regenkombis, auf dem Töff und kurven uns der Burg Forchtenstein entgegen. Ein mächtiger und geschichtsträchtiger Bau, bevölkert von vielen Touristen und Marktständen. Wir knipsen ein paar Bilder und fahren kurz danach in die bucklige Welt. Weil es aufklart, verstauen wir unsere Regenkleider wieder tief unten im Gepäck. Die Strassen trocknen durch das windige Wetter recht rasch und so können wir wieder etwas mutiger am Gas drehen. Die bucklige Welt bietet alles, damit Töfffahrer sich in ihr einfach wohlfühlen können. Viele Kurven, kunterbunt gemischt durch dunkle Wälder, baumlosen Höhen und oft begleitet durch lustig plätschernde Bäche. Schade eigentlich, dass wir einen wesentlichen Teil abkürzen müssen. Wir fahren vorsichtig und mit geschlossenem Helm, durch Sankt Corona am Wechsel, essen etwas später einen kleinen Lunch und gelangen, so gestärkt über den Feistritzpass in die Steiermark und das Joglland. Und hier ist es einfach schön, gerade auch für Motorrradler. Wir setzen uns zum Stiefelbier doch tatsächlich in die Sonne und tanken Wärme. Danach geht es unter die heisse Dusche und noch später zum feinen Znacht. Da wird dann der Tag nochmals lebhaft durchdiskutiert. Alles ganz toll durch eine Musikkapelle begleitet, die in einem Nebenraum zum Tanz aufspielt. Das ist für uns aber dann doch etwas zu gewagt. Guet Nacht.


31. Juli, Tag neun: Die Rundtour durchs Maria Zeller Land, erwartet uns nach dem feinen Zmorge. Ich freue mich jedesmal auf das was uns der heutige Tag bieten will. Auf gut ausgebauten Strassen, mit ausserordentlich wenig Verkehhr durch enorm abwechslungsreiche Gegenden und Landschaftsstriche. Ganz kurz meint man im fernen Schweden unterwegs zu sein. Aber in der "Kalten Kuchl", dem österreichischen Pendant zum "Isebähnli" bei uns in der Schweiz, weicht der kurze Schwedentraum brutal der Realität. Für uns ein bisschen arg viel TöfffahrerInnen auf einem Haufen. Also kurven wir uns gleich weiter durch einen wundervollen Teil von Österreich auf der Suche nach einem kleinen Gasthaus. Das Wetter ist zu Beginn noch unsicher, ob es uns Nass machen will, beweist aber gute Laune und verwöhnt uns reichlich mit Sonne und damit trockenen Strassen. Klostertal, Höllental, Kalte Rinne und das Preiner Gscheid durchfahren wir zügig und der folgende Pfaffensattel bringt uns schwungvoll zurück ins Joglland. Als wir unsere Töffs an der Unterkunft zum Ausruhen auf die Seitenständer stellen, sind dreihundertvierzig Kilometer mehr auf dem Zähler. Aber was für welche! Schon allein dieser Tag ist es wert die Superb! Österreichtour mitfahren zu können. Alles was man sich für eine erlebnishungrige Töfftour wünscht ist darin enthalten. Item, Mit dem Stiefelbier zieht wieder etwas Normalität ein. Dann sitzen wir bald frisch geduscht beim Znacht uund blicken immer ganz kurz auf eines unserer Smartphones und beobachten verstohlen den Final der Frauenfussballeuropameisterschaft. Die englischen Lionessen gewinnen. Was für ein grandioser Tag. Guet Nacht. 


1. August, Tag zehn: Um Graz herum nach Klagenfurt, könnte man die heutige Tour zusammenfassen und wird dem Tag damit in keiner Weise gerecht. Beim Frühstück langen wir kräftig zu und sitzen bald darauf auf unseren Reitmaschinen. Das Wetter macht auch mit und so kurven wir munter der Teichalm entgegen. Machen hie und da mal eine Knipserpause und staunen mit welch raschen Kurven uns Edelschrott, ein Dörfchen auf einer Krete das weit blicken lässt und uns zu einem kleinen Lunch einlädt. Etwas später mahnt uns unsere Strasse zur Weiterfahrt und leitet uns zum Packsattel weiter. Es ist erfrischend kühl dort oben auf 1400 Metern. Die Strasse und deren piekfeiner Belag laden ein etwas beherzter am Gas zu drehen als auch schon. So kommen wir zügig voran und biegen rechts weg, dem Wegweiser Deutschlandsberg folgend. In der Ferne schüttet es scchon kräftig. Als der Regen auch uns zwingt einen Unterstand zzu suchen fällt unnsere Wahl auf Spar. Da kann man dann auch gleich günstig Einkäufe erledigen. Die Pause wähhrt nur kurz. Die Strasse zum Sobothstausee bleibt rasch und kurvig und macht richtig Freude. Das weiss auch die Rennnleitung und ist oft sehr präsent. Beim Restaurant am Damm geniessen wir Kaffee und Aussicht. Kurze Zeit später tauchenn wir in die Ebene der Drau hhinab und wählen schnelle Strassen abseits des Verkehrs bis nach Klagenfurt. Da stochern wir uns in der Hitze und des massigen Verkehrs, bis zu unserer Pension. Was danach folgt kennen wir und ihr wohl auch schon zur Genüge. Beginnen tun wir mit dem Stiefelbier und beschliessen tun wir den Abend wie immer mit Guet Nacht.


2. August, Tag elf: Die Steigerung von Buchstabensuppe? Genau, Wörthersee! Unser Programmpunkt für heute, mit dem Ziel nicht im entferntesten an Töff zu denken. Und das tut die Schiffahrt auf dem malerischen See absolut gekonnt. Da sitzen wir auf der gedeckten Terrasse und schalten augenblicklich in den Urlaubmodus. Als einige Fotos auf den elektrischen Medien geteilt werden kommt sofort die Rückmeldung einer Beobachterin mit arg detektivischen Genen, ddass ja gar keine Geträänke auf unserem Tisch zu sehen sind. Das muss also rasch geändert werden. Und so zieren etwas später gut gefüllt Gläser unseren Tisch und lassen uns Sonne und See noch besser geniessen. Am frühen Nachmittag findet sich noch Zeit um Klagenfurt zu besuchen oder einfach auszuruhen oder zu lesen. Deshalb sitzen wir auch etwas früher beim Znacht und tafeln köstlich beim Italiener. Obwohl unser Ober es mit Schweizern nicht so kann, ist und bleibt unsere Tafelrunde fröhlich und macht sich ordentlich gesättigt auf den Weg zurück zu unseren Betten und unserer Pension.  Guet Nacht.


3. August, Tag zwölf: Heute müssen unsere Töffs wieder arbeiten. Nach dem Zmorge starten wir unsere Maschinen und sind rasch aus Klagenfurt raus. Die ursprünglich geplante Route müssen wir abändern, weil vor etwas mehr als einem Monat, wütende Unwetter Strassen, Brücken, Häuser und Existenzen innert Minuten weggerissen haben. Auf der Notstrasse braucht es da nicht noch Töfftouristen. Vielleicht ist nächstes Jahr wieder alles soweit repariert und verarbeitet. Wurst, wir schrauben uns bei bestem Wetter langsam in kühlere Höhen. Hochrindl und Turracher Höhe heissen die Destinationen die uns zur Nockalm bringen. Am Kassahäuschen zahlen wir unseren Wegzoll und fahren geniesserisch über die Hochalpenstrasse. Das Meiste ist auf 70km/h abgeriegelt. Aber mal im Ernst, was will man da denn noch schnell fahren wollen. Es ist nämlich schön und enorm beeindruckend da oben. Unseren Lunch bestellen wir in einem Beizli in Kremsbrücke. Danach fahren wir dem Fluss entlang Richtung Spittal. Hoch über uns haben Baukünstler in die enge Schlucht, kühne Kunstbauten einer Autobahn an Berghänge geklebt. Wir umfahren Spittal grossräumig auf kleinen und stillen Strässchen und sind dankbar für jedes Fetzelchen Schatten. Wieder auf der Bundesstrasse lassen wir uns ordentlich vom Fahrtwind kühlen. Das dauert nur kurz denn schon biegen wir bei unserer Unterkunft auf den Parkplatz, setzen uns in den Schattten, nuckeln an unserem Stiefelbier und lassen es uns gut gehen. Den Rest kennt man ja. Guet Nacht.


4. August, Tag dreizehn: Leicht erregt kauen wir heute zum Frühstück auf unseren Brötchen herum. Heute erobern wir die Grossglockner Hochalpenstrasse, die uns über zweitausendfünfhundert Meter bringen und erfrischend abkühlen wird. Also tanken wir unsere Stahlesel nochmals bis unter den Rand, erwerben unser Eintrittsticket und kurven uns auf bestens ausgebauten Strassen in die Höhe. Beim Kreisel halten wir uns links zur Franz Josefs Höhe mit wunderbarer Sicht auf den Grossglockner und dessen kümmerlichen Gletscher. Der schwitzt in der Hitze noch stärker als wir. Nach ein paar geknipsten Erinnerungen nehmen wir auf der Rückfahrt beim Kreisel die zweite Ausfahrt und stellen nach einem genialen Kurvenrausch unsere Töffs am Hochtörl auf den Seitenständer. Auch hier ist die Aussicht grandios und lässt den Blick ins Unendliche schweifen. Bei der Tunneldurchfahrt verlassen wir das Bundesland Kärnten und lassen uns von Salzburg willkommen heissen. Ganz kurz verlieren wir etwas an Höhe, schrauben uns kurz darauf auf Kopfsteinpflaster und engen Spitzkehren bis zur Edelweissspitze hinauf, dem höchsten Punkt der Hochalpenstrasse. Dort oben ist aber ein solches Puff, dass wir nur wenige Minuten bleiben wollen. Bei der Talfahrt nach Zell am See, dass wir grosszügig umfahren, kommt uns eine gewaltige Blechlawine entgegen und wir sind enorm dankbar dass wir schon am frühen Morgen zum Grossglocknerabenteuer gestartet sind. Dann folgen wir der schnellen Strasse durch das Pinzgau und schiessen noch ein paar Fotos bei den Krimmler Fällen bevor wir über den Gerlos ins Zillertal wechseln. Das Inntal plagt uns mit Langeweile und wir fahren rasch zu unserer Unterkunft in der Nähe von Imst. Stiefelbier, Nachtessen und ab ins Bett lauten die nächsten Programmpunkte. Guet Nacht.


5. August, Tag vierzehn: Wir starten zu einer imposanten Rundtour. Heute verwöhnt uns die Bergwelt mit unzähligen Schönheiten und Szenerien vom morgen Früh bis in den späten Nachmittag. Und ganz toll ist, dass unsere Töffs alle unter der Lärmlimite von 95db klassiert sind und wir uns so weit unterhalb des Gendamarieradars bewegen können. Hahntennjoch, Namlostal, Plansee und Garmisch heisen unsere Etappen am Vormittag. An jeder Kurve und davon gab es echt viele, will man noch schnell ein Bild knipsen, um zu Hause ja nichts zu vergessen. Da dass nicht möglich ist saugt sich unser biologischer Erinnerungsspeicher richtig satt. Wir machen eine kurze Pause am Plansee und kommen aus dem Schwärmen nicht mehr weg.  So mit Euphorie gefüttert, starten wir in die zweite Hälfte der Tagestour. In Garmisch tauchen wir im Olympiastadion und den verschiedenen Skisprungschanzen, tief in die Geschichte ein. Da es in diesem architektonischen Kessel aber unbarmherzig warm wird, satteln wir unsere Rösser rasch wieder in der Hoffnung, kühlenden Fahrtwind einzufangen. In Mittenwald zirkeln wir uns durch geschäftige Touristenströme und sind froh, diese nach wenigen Minuten wieder verlassen zu dürfen. Dann hat uns Österreich wieder. Während einer kurzen Pause, färben sich die düsteren Wolken bedrohlich grau. Ein paar Kilometer weiter hüllen wir uns in unsere Regenkleider und fahren durch etwas Regen. Im Inntal wird es rasch wieder trocken und schwül. Deshalb raus aus den Plastikhäuten und rasch weiter zu unserer Unterkunft. Stiefelbier geniessen und erlebtes Durchdiskutieren schliesst einen wundervollen Tag auf harmonische Weise. Unser letztes gemeinsames Nachtessen auf der Superb! Österreichtour 2022, ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i, bevor es ins Bett geht. Guet Nacht.


6. August, Tag fünfzehn:  Alles was einen Anfang hat, wird vermutlich auch zu Ende gehen. So auch die Superb! Österreichtour 2022. Wichtig scheint mir wie der Inhalt gefüllt wird. Und da kann ich nur behaupten, dass ich mit einer tollen Truppe durch ein äusserst reizvolles Österreich gekurvt bin. Wir haben üppig und gut gegessen und getrunken. Haben interessante Diskussionen geführt und sind zu einem homogenen Ganzen gewachsen. Bis Heute. Wir wissen nicht so recht wie wir das Wetter deuten sollen. Also verabschieden wir uns gleich hier. Zwei Teilnehmer wollen so rasch und vor allem so trocken als möglich nach Hause. Wir andern kurven uns den Arlberg hoch. machen einen kurzen Abstecher in den Bregenzer Wald und verabschieden uns hart an der Grenze zur Schweiz. Dank Whatsapp weiss ich, dass alle Gesund und Trocken zu Hause angekommen sind. Egal welche Wege sie nach der Verabschiedung auch eingeschlagen haben. Schon allein diese Tatsache macht mich enorm dankbar. Und wenn das Dazwischen von Start und Ende noch mit vielen tollen Gedanken, Emotionen und Erinnerungen gefüllt ist, hat Superb! das Ziel der Österreichtour erfüllt. Guet Nacht.