Superb! Österreichtour 2018

Die Vorfreude wächst. Der Wetterbericht für die paar ersten Tage ist excellent. Ich freue mich eine kleine, feine Truppe von Wien durch mein zweites Heimatland Österreich zu leiten. Ich lade Dich herzlich dazu ein uns zu begleiten. Dieser Blog erzählt Dir täglich über unser Abenteuer. Über die Strassen die uns begleiteten, die Sehenswürdigkeiten die wir gestreift und die Gemeinschaft die wir genossen haben. Sei unser Gast und lass Dich verzaubern von der Schönheit unseres Nachbarlandes. Erlebe selbst hautnah und doch etwas aus der Distanz, welche Faszination durch Töfftouren von Superb! Töff, Reisen und Sinn versprüht wird.


Samstag 5. Mai

 

Typisch bernisch überpünktlich treffen Erwin und Kurt in Worb ein. Eine herzliche Begrüssung und ein kurzer Kontrollblick später, auf alles was wichtig ist und mitmuss, sind wir schon unterwegs. Wir folgen stur der lila Linie im Navi und die windet sich lebhaft, mal links mal rechts durchs Display. Ich bin so frei und verknüpfe das Angenehme mit dem Nützlichen und so fahre ich und meine Begleitung, die genau gleiche Route die auch die Pfingstgesellschaft ein paar Tage später im Mai, geniessen darf. Soviel sei verraten, ich freue mich riiieesig nochmals am selben Ort durchzufahren. Wir entern Österreich in der Nähe von Feldkirch, tanken kurz vorher und sind unschlüssig ob wir schon weiterfahren sollen. Über Feldkirch ist es grau und giesst wie aus Kübeln. Wir wagen es trotzdem und erreichen den Verladebahnhof der ÖBB vollkommen trocken. Hier erwartet uns auch schon Hanspeter der kurz vorher eingetroffen ist. Wir stellen unsere Töff’s in die Reihe zum Verladen, suchen uns ein kleines Lokal, setzen uns etwas müde hin und geniessen einen ersten kühlen Schluck Radler. Schon bald diskutieren wir über Gott und die Welt und, wie könnte es anders sein, Motorräder. Wir ziehen zwei Häuser weiter und füllen uns die Bäuche mit Pizza und ähnlichem. Langsam mahnt uns die Uhr an der Wand zu unseren Töff’s zurückzukehren. Eine illustre Gemeinschaft hat sich in der Zwischenzeit gebildet. Alle warten geduldig auf das Verladepersonal. Dieses kontrolliert professionell die Beförderungskarten und schon umkurven wir die Rampe, überwinden den Höhenunterschied bis zum Wagon und ziehen die behelmten Köpfe ein, so tief es eben geht. Die Töffs werden gekonnt verzurrt. Wir klauben unser Nachttäschchen aus dem Koffer und hüpfen vom Wagon. Die gut anderthalb Stunden die wir auf die Einfahrt des Zuges warten müssen, vertreiben wir wieder bei einem Radler. Fahren tun wir heute durch die Nacht ja keinen Meter mehr selber. Es hat zu viert in der Kabine keinen Platz mehr für ein Echo. Deshalb dauert es ein bisschen, bis alles zweckmässig verstaut und die Betten befreit zum Liegen sind. Guet Nacht.


Sonntag 6.Mai

 

Der frische Tag begrüsst uns heiter und sonnig. Der Zugbegleiter mit den Worten: «Der Boiler ist defekt. Es gibt weder Tee (ist mir Wurst) noch Kaffee (KATASTROPHE!!!). Irgendwie schaffen wir es kaffeelos unsere Stimmung merklich zu heben. Grossen Anteil daran trägt die Vorfreude auf das was uns heute im nördlichen Burgenland und in der Buckligen Welt erwarten soll. Das Leithagebirge überfahren wir, nach der raschen Anreise von Wien unter den landenden Jets des Schwechater Flughafens, ganze dreimal. Nach einer erlösenden Kaffeepause, stehen wir auf einer Anhöhe und sehen in die Ebene des Neusiedlersees hinab. Einfach schön. Dann schrammen wir, nahe der ungarischen Grenze entlang, zur Burg Forchtenstein. Auch hier lässt der Blick in die Weite uns ein paar Minuten später etwas zufriedener in den Sattel steigen. Vierzehn Kilometer stehen auf der Uhr des Navi’s und dann sollen wir beim Gasthof für unser Mittagessen eintreffen. Bruder Asphalt wird es langweilig. Er zieht sich deshalb kurzzeitig zurück und Gevatter Schotter tritt, für eine vielleicht fünf Kilometer lange Strecke, an seine Stelle. Das Mittagessen gibt uns die Möglichkeit über das bisher Erlebte auszutauschen. Der Nachmittag ist noch jung, als wir die Motoren wieder starten. Er verwöhnt uns noch mehr und wir sind ernsthaft in Gefahr uns in einem Suchtverhalten zu verlieren. Regelmässige kurze Pausen verhindern dies wirkungsvoll. Zusammenfassend den ersten Tag beschreiben? Viele, wirklich sehr viele Kurven, freundliche Menschen, bezaubernde Landstriche und eine herzhafte Gemeinschaft. Genau so soll es sein. Wir freuen uns durch unsere Müdigkeit auf alle Fälle auf eine ebensolche Fortsetzung. Doch dazu Morgen mehr. Guet Nacht.


Montag 7. Mai

 

Auf diesen Tag freue ich mich schon seit Wochen wie ein Kind. Ich weiss genau was uns heute erwarten wird. Und tatsächlich, ein üppiges Frühstück…. Für einen gelingenden Start in eine abwechslungsreiche Tour. Um neun Uhr stehen wir alle bei unseren Reitgeräten. Die Fahrt von unserem Domizil nach Birkfeld ist für Töfffahrer der Oberhammer. Kurz verschnaufen können wir bei zwei kleinen Baustellen mit Ampelsteuerung. In Birkfeld selbst, schnell die Tanks bei Shell gefüllt, weil das scheint Erwin irgendwie wichtig. Und dann geht’s los! Wie Perlen auf einer Kette reihen sich Kurve an Kurve. Mal in der Höhe dann wieder tief in einem Tal. Oft begleitet von grünen Tannen, schroffen Felsen, gurgelnden Bächen, satten Wiesen, grasendem Vieh, aber ausgesprochen selten von Autos oder anderen Töffs. Erwin vermutet, dass Superb! die Strassen speziell für uns polizeilich sperren lässt. Schnelle Strassen, auf denen sich vortrefflich Kilometer fressen lassen, wechseln sich mit etwas engeren Wegen, die genüsslich durchcruised werden, in einem ausgeglichenen Wechselbad ab. Kalte Kuchl ist für bestimmt jeden Motorradler in Österreich ein Begriff. Hier treffen sich die Einheimischen, wie auch Fahrer aus den nahen Nachbarländern. Und in diesem Wirrwarr von Diskussionen und Emotionen sitzen nun wir vier exotischen Schweizer und schnuppern Töffluft in Österreich. Das obligate Schnitzel mundet und die Pause tut gut. So gut, dass wir frisch gestärkt den nächsten 170 Kilometer gelassen entgegenblicken können. Klostertal, Höllental, dann kurz vor Gloggnitz rechts ab Richtung Klamm. Wir bestaunen kurz die Ingenieurskunst früherer Zeiten an einem Viadukt der Semmeringbahn und fahren die kalte Rinne hoch zum Preiner Gscheid. Wir tauchen wieder hinunter ins Tal, suchen hektisch nach einer Möglichkeit zu einem Kaffeehalt. Finden und geniessen ihn und nehmen die letzten 50 Kilometer in Angriff. Der Rest gestaltet sich gleich wie Gestern Abend. Ankommen, Duschen, Umziehen, Nachtessen, mit dem Unterschied, dass Kurt in Abwesenheit seiner Christine etwas einsam Hochzeitstag feiert. Ebenso Hanspeter. Der feiert nämlich mit Pascale denselben Feier- und Gedenktag. Aber wir helfen uns gegenseitig ganz kräftig. Herzlichen Glückwunsch Euch Vieren. Und nun, Guet Nacht.


Dienstag 8. Mai

 

Die Wetterprognosen für Heute waren Gestern etwas durchzogen. Deshalb gilt der erste schlaftrunkene Blick, durch einen Spalt der zugezogenen Gardinen, dem Wetter. Augenblicke später bin ich hellwach. Die Bewölkung und die lokalen Gewitter erscheinen zu spät zur Arbeit. Was bin ich froh. So bereitet Zmörgele gleich doppelten Genuss. Pünktlich um neun Uhr drehen sich die Räder wieder auf dem Asphalt. Wir sind on the road. In Birkfeld tanken wir, natürlich bei Shell, randvoll auf und carven schon bald darauf von links nach rechts und weil’s so schön ist gleich nochmals und unzählige Male auch zurück. Wir schrauben uns in angenehm kühle Höhen, besuchen die Teichalm, trinken und lernen was in Geisthal, begleiten genüsslich ein schmales, windendes Asphaltband bis zur Passhöhe um gleich darauf während der Fahrt schnell an Höhe zu verlieren und staunen über so fantasievolle Ortsnamen wie Edelschrott. Es gibt auf der heutigen Etappe tatsächlich auch Autos die uns begegnen. Allerdings nur, wenn wir zügig einen Talboden durchqueren müssen. Sobald wir dem Verkehrsgewusel entfliehen, erfreuen wir uns an einsamen und wunderschönen Strassen und Gegenden. Die Mittagspause schieben wir in den frühen Nachmittag. Das Frühstück war zu verführerisch, der Hunger glänzt mit Abwesenheit. Bestellen wir also Kleinigkeiten wie Suppen, Salat und eine Brettljause. In den Suppen stehen die Löffel ohne Probleme, Die Salatschüssel würde für eine zwölfköpfige Kuhherde zwei Wochen reichen, wenn sie denn das Suppenfleisch darin nicht stören würde und das Brettl für die Jause ist belegt mit einer halben Sau (mindestens), begleitet mit zwei Scheiben Brot. (Apropos  Kühe! Wir haben in unseren Reihen einen Helden. Wirklich! Und das geht so. Wir fahren, nichts böses denkend, konzentriert und staunend ein schmales Strässchen entlang und stehen mit einem Male vor zwei ausgebüxten Kühen. Wir wollen uns vorsichtig an ihnen vorbei schmuggeln, was bei der Einen gelingt.  Die Andere rennt ängstlich zwanzig Meter davon, um uns aus der Distanz zu beobachten. Als wir nachsetzen, ein weiteres Mal und immer wieder. Weil wir die Kuh nicht bis zum Hotel mitnehmen wollen (ich denke auch nicht dürfen) schlägt nun die Stunde von unserem Kurt, der... aber seht doch am Besten selbst). So also nun bis in den letzten Winkel gefüllt, quälen wir uns wieder auf unsere Stahlrösser und gleiten, getrieben durch die Schwerkraft fast ohne am Gas zu drehen, zügig zum Sobothstausee und weiter in Richtung Ferlach, unserem Zuhause für die nächsten zwei Tage. Und wenn ihr Wissen wollt, was Schmarren mit Kaiser zu tun hat, fragt doch mal ganz dezent Eure Liebsten, wenn sie wieder zu Hause sind. Ach ja, geregnet hat’s gerademal rund 20 Tropfen pro Person und Töff. Guet Nacht.


 Mittwoch 9. Mai

 

Der Mittwoch ist als Ruhetag geplant. Das heisst etwas später zum Frühstück und länger sitzen bleiben. Die tiefen grauen Wolken lassen keine Hektik zu. So sind wir erst gegen zwölf Uhr im Sattel und fahren bei aufklarendem Wetter auf den Pyramidenkogel am Wörthersee. Der weltweit höchste Turm in Holz. Irgendwie sind wir im falschen Film. Beim Aufstieg zum Kogel sind überall getunte Autos, farbenfroh lackiert mit meist jugendlichen Fahrern und Fahrerinnen unterwegs. Auch die Polizei ist höchst präsent. Seltsam. Das soll uns aber nicht stören. Wir blicken am Fuss dem imposanten Bauwerk entlang in die Höhe. Entschliessen uns schnell, die 441 Stufen per Lift zu erklimmen und staunen oben angekommen, über eine atemberaubende Aussicht. Es bieten sich zwei Möglichkeiten für den Aufstieg, aber deren drei für den umgekehrten Weg. Lift und Treppe erschienen uns doch ein bisschen ordinär. Zwei entschieden sich, die längste gedeckte Rutschbahn der Welt von innen kennenzulernen. 20 Sekunden können, sitzt man erst auf dem Rutschteppich und gewinnt rasch an Fahrt, fast ewig dauern. Etwas benommen schält man sich, glücklich unten angekommen, aus dem Teppich und freut sich doppelt, den Rest des Tages, wieder mit dem Töff unterwegs sein zu dürfen. Wir zirkeln uns Richtung Wörthersee und bald ist klar weshalb so viele bunte, breitbereifte, tiefergelegte und laut röhrende Autos unterwegs sind. Das 37te GTI-Treffen stören wir beherzt mit unseren Töff’s. Im Schritttempo zuckeln und geniessen wir die einmalige Atmosphäre dieses Volksfestes. Am Ufer des See’s fahren wir dann doch wieder ein Stückchen rascher nach Klagenfurt, der Landeshauptstadt von Kärnten. Am Rand der Ortschaft steht ein idyllischer Imbiss. Zwei alte Tramwaggons, ein paar Sonnenschirme, Tische und Bänke inmitten von viel Grün und einem Kanal, in dem träges Wasser fliesst, vollenden eine perfekte Pause. Wir essen eine Kleinigkeit (Wirklich!!) und Kurt und Erwin, die lange auf ein Eis warten mussten, dürfen an ebensolchen ihren Gluscht stillen. Wir machen auf der Heimreise noch einen Halt an der Tanke und können so, Morgen gleich direkt auf die Strasse. Weil das Abendessen wartet, heute kein «Guet Nacht», sondern «Ä Guete».


Donnerstag 10. Mai

 

Wir verabschieden uns von Ferlach. Sitzen Punkt Neun Uhr im Sattel und fahren rasch und stetig nach Westen. Die Wetterprognosen haben uns… ach lassen wir das. Wir fahren Töff und geniessen es. Die Sonne scheint mal stärker mal weniger und die Strassen sind trocken. Was will man mehr? Wir müssen den Talboden von einer zur anderen Seite überqueren. Das tun wir auch. Aber auf kleinen und grossen Strassen mit erstaunlich wenigen Autos, trotz einem hohen heiligen Festtag. Wir fahren ein, zwei Pässe und spüren, dass es merklich kühler ist. Vom Hochrindl in Richtung Turracher Höhe und rechtzeitig links ab, auf die Nockalmstrasse, fahren wir behände und mit vielen Kurven verwöhnt, bis zum Kassenhäuschen, wo wir die Maut entrichten. Und das hat sich nun wirklich gelohnt. Viele Wälder, baumlose Gipfel und unzählbare Kurven, zwingen uns öfters zu einem Halt um einfach nur zu staunen. Richtung Innerkrems verlieren wir rasch an Höhe, passieren das Kassagebäude und wollen rechts ab noch einen Pass erobern. Weil die Strecke aber gesperrt ist und es auch von hier aus, nass und grau und ungemütlich ausschaut, machen wir rechts umkehrt und fahren ein schmales, schwarzes Asphaltband durch ein grünes Tal in Richtung Malta. Wir finden Zeit für ein kleines Mittagessen, bevor wir uns wieder in die Höhe schrauben. Wir sind echt baff als wir den Wegzoll zur Maltatalsperre entrichten wollen und wir das Häuschen verwaist vorfinden. Ein Schnäppchen! Wir freuen uns diebisch bis wir nach rund fünf Kilometern an einem Schild stehen, dass uns wegen Wintersperre weiter oben zur Umkehr zwingt. Jä nu, wir fahren also denselben Weg zurück, den aber wieder umsonst, also doppelt gratis, tanken in Gmünd, natürlich bei Shell und machen uns auf,  den grauen Wolken zu enteilen. Spittal umfahren wir auf kleinen und auch mal unbefestigten Wegen grosszügig. Unten im Tal erwartet uns eine lange Etappe auf einer gestreckten und raschen Strasse, in der es ab und zu mal tröpfelt. So angetrieben sind wir schon etwas nach fünf im Hotel. Uns soll es recht sein. So finden wir etwas notwendige Ruhe. Guet Nacht.


Freitag 11. Mai

 

Es hat uns heute wirklich erwischt. Aus dem Hinterhalt, kaltschnäuzig, gnadenlos brutal. Es hat geregnet. So eine Viertelstunde lang. Reinzwängen und rauswinden aus den Regenkleidern dauerte nochmal so lang. Also haben wir Total eine halbe Stunde in den Gummihäuten verbracht. Das wars dann auch schon. Aber starten wir doch in Mörtschach, am Fusse des Grossglockners. Denn nehmen wir behutsam und leicht erregt in Angriff. Etwas gschmuech wird uns, als ein Pärchen kurz vor der Mautstation die Regenkleider überstreift. Unser Credo, mal schauen wie es wann regnet und dann schauen wir mal, erweist sich als das einzig Richtige. Wir fahren zügig die sich vor uns windende Strasse in die Höhe, beim Kreisel links zur Franz-Josefs-Höhe und sind beeindruckt. Eine gefühlte Viertelstunde lang, um gleich darauf zum Hochtörl weiter zu cruisen. Wir schiessen ein paar Bilder, klemmen uns erneut auf die Töff’s und halten bei der Edelweissspitze erneut. Gleiches Prozedere ungefähr gleich lang. Es ist merklich kühl da oben. Deshalb tragen alle den Entschluss, den verdienten Kaffee im Tal zu geniessen, rasch und zu gleichen Teilen mit. Wir verlieren in unserem Vorwärtsdrang rasch an Höhe und spüren von Minute zu Minute wie es wieder wärmer wird. Die Kaffeepause tut gut. So sind wir nach kurzer Zeit wieder unterwegs nach Zell am See. Hier gedulden wir uns im obligaten Stau, dem wir rasch entfliehen können, nachdem wir uns in die Strasse ins Pinzgau eingereiht haben. Nun geht’s, pardon fahrt’s wieder rasch zu den Krimmlerfällen. Jeder erhascht beim Vorbeifahren einen Blick auf das imposante Getöse. Der Gerlospass ist rasch überwunden, ebenso die nächste Pause. Das bedeutet, dass wir im Zillertal unterwegs sind und das immer Richtung Inntal. So einfach ist das aber nicht. Wir stehen wegen Belagsarbeiten gefühlte zweieinhalb Tage im Stau wegen Wechselverkehr. Als endlich die Kelle auf grün gedreht wird, sind wir wieder unterwegs, zackig wie eh. Das Inntal rauf, einordnen auf die Sellrainstrasse. Und genau hier kurz nach Kühtai und vor der Passhöhe müssen wir einen Halt machen um die Regenkombis aus dem Gepäck zu wühlen. Dann noch kurz getankt, bei Shell natürlich, und wir treffen wohlgemut in unserer Unterkunft ein. Gleiche Prozedur wie jedes Mal. Ankommen, Zimmer in Beschlag nehmen, duschen, Nachtessen, schlafen. Guet Nacht.


Samstag 12. Mai

 

Heute verlassen wir nach vollen sechs Tagen das erste Mal Österreich. Nein, nicht Richtung Schweiz, noch nicht. Die zweite und letzte Rundtour, dieser Superb!-Reise, erlaubt uns in Deutsches Hoheitsgebiet einzudringen. Friedlich natürlich und nur kurz. Nach dem Zmorge satteln wir gemütlich unsere Stahlrösser, blicken belustigt in einen freundlichen Himmel und rollen langsam auf die Strasse. Wir erklimmen zügig und entspannt den Haiming Berg, lassen uns, der Strasse folgend wieder ins Inntal geleiten und durchqueren dieses rasch um den Fernpass in naher Zukunft zu bezwingen. Denkste, ein Turban tragender LKW-Driver ist mit seinem Gefährt und dem Verkehr massiv, wirklich massiv überfordert. Wir zuckeln mal geduldig, mal weniger hinter dem selbsternannten Verkehrsberuhiger her und warten nervös auf die Gelegenheit zum Überholen. Endlich! Von jetzt an geht es wieder rascher voran. Wir biegen ins Berwangertal nach links ab und finden uns augenblicklich im Töfffahrerparadies wieder. Gute Strassen und viele Kurven freuen uns sehr, machen aber den Blick über saftige und grüne Alpwiesen, romantische Kirchen, sprudelnde Bäche und Wälder die gerade vom Frühling wachgeküsst werden, recht schwierig. Wir fahren nach Reutte, sitzen dort in der warmen Sonne vor einem Glas mit gekühltem Inhalt und lassen es uns gut gehen. Aber so richtig. Zwischen Reutte und Garmisch queren wir eine unsichtbare Grenze. Garmisch verströmt das Flair einer grösseren Stadt. Deshalb nur schnell tanken, erraten bei Shell, und eines der Wahrzeichen von Garmisch bestaunen. Die Skisprungschanze, die glitzernd in der Sonne und mit einer kühnen und leichten Architektur nach Aufmerksamkeit verlangt. Nach ein paar Abstechern, weg vom regen Verkehr der Hauptstrassen, gelangen wir aufs Plateau von Leutasch. Die Landschaft und die majestätisch aufragenden Gebirge, links und rechts, sind eindrücklich und es scheint, dass sie sich gegen jede Art von Eindringlingen zur Wehr setzen wollen um Ihr kleines Paradies zu bewahren. Wir verlieren rasch an Höhe, um wieder ins Inntal zu gelangen und es wird wieder richtig warm. Wenige Kilometer fressen wir auf geraden und schnellen Strasse bis wir wieder links ins Ötztal abbiegen um unsere Töff’s, bis Morgen an ihren angestammten Platz zu stellen. Alles weitere wie gehabt. Morgen sehen wir uns wieder und deshalb, guet Nacht.


Schlusspunkt zur Superb! Österreichtour 2018

 

Tja, nun sind wir also wieder alle zu Hause. Der Alltag hat uns wieder. Was vermag sich in unserem Langzeitgedächtnis festzusetzen? Ist es die geniale Gemeinschaft vier abenteuerhungriger Männer? Einsame und kurvenreiche Strassen? Das üppige und schmackhafte Essen? Das gute und stabile Wetter? Oder ist es vielleicht einfach die gesunde Mischung von Allem? Ich, für meinen Teil kann behaupten, dass ich jederzeit wieder mit derselben Gruppe die gleichen Strassen fahren würde. Immer wieder neu faszinieren mich die Gegenden der buckligen Welt, des Jogllandes und das Umland von Mariazell. Einfach traumhaft für uns TöfflerInnen. Die Nockalm- und Grossglockner-Hochalpenstrassen sind ein Genuss  der jeden Milimeter Gummiabrieb auf den Reifen wert ist. Der Kurzbesuch in Germany beweist, dass die Schweiz und Österreich kein Patent auf tolle Motorradstrecken gepachtet haben. Aber was heisst jetzt das für Dich als TöfffahrerIn konkret? Wird es eine Wiederholung im 2019 geben? Aber natürlich! Und das gleich doppelt. Eine Tour im Frühling und eine im Herbst.  Gibt es Änderungen? Die ersten drei Tage kann man kaum besser machen. Die werden weiterhin bestehen. Ab dem Übergang ins Inntal möchte ich gerne Änderungen einbringen um gewesenen Teilnehmern die nötige Abwechslung zu bieten um erneut zu buchen. Wie das ausschauen könnte? Lass Dich überraschen. Sei aber gewiss, auch hier wird etwas unvergessliches entstehen. Ich freu mich auf Deine Anmeldung. Links zum Gruss und bis bald. Mike